30.06.2023

CEE Quarterly: Schnelleres Wachstum bei globalem Gegenwind

  • UniCredit Research publiziert aktuelle Studie zur Wirtschaftsentwicklung in Zentral- und Osteuropa

Die UniCredit Ökonom:innen erwarten für 2023 ein Wachstum der Volkswirtschaften in EU-CEE[1] und in den westlichen Balkanländern von rund 1,6 Prozent, für 2024 ein Wachstum von 3,1 Prozent. Rumänien wird voraussichtlich überdurchschnittlich wachsen, während Tschechien und Ungarn etwas zurückbleiben werden. 

In der jüngsten Ausgabe der Publikationsreihe CEE Quarterly mit dem Titel „Faster growth faces external headwinds“ hebt das UniCredit Research eine Schwächephase in Europa, den USA und China als Hauptrisiko für das Wirtschaftswachstum in Zentral- und Osteuropa hervor, die den Aufschwung bei Investitionen, Exporten und Verbrauchernachfrage auf Ende 2023 oder 2024 verschieben könnte. 

Gleichzeitig könnte sich die Inlandsnachfrage weiter verstärken, da das Lohnwachstum ab dem zweiten Halbjahr 2023 die Inflation übertreffen wird und sich im Jahr 2024 die finanziellen Rahmenbedingungen lockern werden. „Die Regierungen der CEE-Länder zögern, die fiskalische Unterstützung für die Haushalte zurückzunehmen, was 2024 das EU-Verfahren bei übermäßigem Haushaltsdefizit auslösen würde“, heißt es im CEE Quarterly. Die UniCredit-Ökonom:innen fügen hinzu, dass sie für 2023 mit geringen Transfers aus der Konjunkturpuffer-Fazilität rechnen.

Nur langsamer Rückgang der Inflation
Die Inflationsprognosen für Ende 2023 liegen zwischen 6 und 9 Prozent, außer in der Türkei. Für das nächste Jahr prognostizieren die UniCredit-Ökonom:innen eine langsameren Rückgang der Inflation. „Die Inflationsziele werden wahrscheinlich aufgrund höherer Energiepreise und des Nachfragedrucks auf die Preise vor dem Hintergrund des fiskalischen Stimulus 2023 und des Reallohnwachstums verfehlt werden. Ausnahmen könnten Russland und Serbien sein“, kommentiert Dan Bucsa, UniCredit-Chefökonom für Zentral- und Osteuropa. Es wird erwartet, dass im Jahr 2024 alle Zentralbanken in Zentral- und Osteuropa die Zinssätze auf unter 6 Prozent in Zentraleuropa und Serbien, auf 7 Prozent in Russland und auf 20 Prozent in der Türkei senken werden. 

Zu den wichtigsten Risiken, die im CEE Quarterly genannt werden, gehören eine mittelfristig über den Zielwerten liegende Inflation, eine Rezession in der Eurozone und den USA sowie ein schwächeres Wachstum in China, die das Wirtschaftswachstum in CEE belasten; die Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine auf den Tourismus an der Schwarzmeerküste sowie Nationalismus und Euroskepsis, die die Wirtschaftspolitik beeinflussen.

Link zur Studie: UniCredit Research - CEE Quarterly

Rückfragen:
UniCredit Bank Austria Media Relations
Matthias Raftl, Tel.: +43 (0) 5 05 05-52809
E-Mail: matthias.raftl@unicreditgroup.at