21.05.2024

Pan-europäische Studie zu Frauen und Finanzen:
„Finanzielle Souveränität stärken und Altersarmut entgegenwirken“

  • Frauen verdienen in Österreich immer noch weniger als Männer. Gender Pay Gap und Teilzeitarbeit führen dazu, dass Frauen stärker von Altersarmut betroffen sind
  • Laut einer pan-europäischen UniCredit-Studie haben Frauen eine geringere Risikobereitschaft bei Veranlagungen und neigen eher dazu, finanzielle Entscheidungen ihren Partnern zu überlassen 
  • Die UniCredit Bank Austria leistet einen nachhaltigen Beitrag, um finanzielle Bildung für Frauen zugänglich zu machen 
  • Am 17. Juni 2024 findet der zweite „Girls go Finance“ Tag statt, um junge Mädchen für das Thema Finanzen zu sensibilisieren

Frauen verdienen in Österreich pro Stunde um 18,8 Prozent brutto weniger als Männer, damit liegt der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern weit über dem EU-Durschnitt. Die Teilzeitquote bei Frauen lag 2022 bei 50,7 Prozent, bei Männern nur bei 12,6 Prozent. Schaut man sich nur Frauen und Männer mit Kindern unter 15 Jahren an, werden die Unterschiede noch viel größer, der Anteil der Frauen in Teilzeit steigt enorm auf 73,8 Prozent, der Anteil der Männer sinkt auf 7,9 Prozent (Altersgruppe 25 bis 49, exklusive Personen in Elternkarenz). Das führt zu geringeren Pensionen und kann infolgedessen zu Altersarmut führen.

Die Ergebnisse einer aktuellen UniCredit-Studie zum Thema Frauen und Finanzen verdeutlichen die unterschiedliche Herangehensweise von Männern und Frauen, wenn es um finanzielle Themen geht. Die Umfrage wurde in 9 europäischen Ländern, in denen die UniCredit tätig ist, durchgeführt: Österreich, Italien, Deutschland, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Kroatien und Rumänien. Insgesamt wurden etwa 6.000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt (davon 3.400 Frauen und 2.600 Männer).

Einerseits zeigt sich, dass Frauen eine geringe Risikobereitschaft haben –  76 Prozent der befragten Frauen geben an, kein Risiko bei der Veranlagung eingehen zu wollen – anderseits haben aber viele Frauen Ängste, dass sie ihren derzeitigen Lebensstandard im Alter nicht halten werden können (das sagen 69 Prozent der Frauen).

Marion Morales Albiñana-Rosner, Vorständin Wealth Management & Private Banking, betont daher: „ Unser Ziel ist es, die finanzielle Souveränität von Frauen zu stärken und Altersarmut entgegenzuwirken. Frauen entscheiden sich tendenziell für risikoarme Investments mit geringen Renditechancen. Der Gender Pay Gap und Teilzeitarbeit lassen vermuten, dass Frauen weniger Geld für die Zukunft zurücklegen können. Wenn dieses Geld dann auch noch schrumpft, ist die finanzielle Zukunft in Gefahr. Mit ‚Girls Go Finance‘ haben wir eine Initiative gestartet, um finanzielle Bildung für Mädchen zugänglich zu machen und sie bereits in jungem Alter zu unterstützen, ihre finanziellen Angelegenheiten aktiv und selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.“
Die UniCredit-Studie: Großer Gender-Gap bei der Wahl von Finanzprodukten
Der auffälligste geschlechtsspezifische Unterschied bei der Wahl einer Bank besteht darin, dass Frauen eher dazu neigen, sich aufgrund positiver Empfehlungen von Freunden und Verwandten zu entscheiden und auf persönliche Beratung in der Filiale zu setzen. Ein großer Gender-Gap zeigt sich vor allem bei der Wahl von Finanzprodukten: Während das Girokonto von Männern und Frauen in etwa gleichem Ausmaß genutzt wird, ist die Nutzung von Investment-Produkten männlich dominiert, hier beträgt der Unterschied 30 Prozent. Frauen wählen also risikoärmere Finanzprodukte und verzichten daher freiwillig auf die Chancen attraktiver Renditen.

Finanzentscheidungen für die ganze Familie
Männer neigen eher dazu, finanzielle Entscheidungen für die ganze Familie zu treffen. Die Gründe dafür, dass die Mehrheit der befragten Frauen diese Aufgabe abgibt, sind geringes Selbstvertrauen hinsichtlich der eigenen Finanzbildung und traditionelle Rollenbilder bezüglich der Aufgabenverteilung innerhalb der Familie. 43 Prozent der Männer in Europa sagen, sie treffen die finanziellen Entscheidungen für die gesamte Familie, jedoch nur 33 Prozent der Frauen. Bei den Finanzentscheidungen in Österreich ist die Situation zwar ausgeglichener als im europäischen Schnitt, aber auch hier besteht männlicher Überhang: 40 Prozent der Männer treffen die finanziellen Entscheidungen für die gesamte Familie, aber nur 35 Prozent der Frauen.

Frauen sind eher risikoavers
Bei Finanzentscheidungen geben 83 Prozent der Frauen in Österreich an, dass sie sich absolut zutrauen, sich selbst um ihre Geldangelegenheiten kümmern zu können, der Wert ist sogar höher als bei Männern (81 Prozent). Allerdings gibt rund die Hälfte der befragten Frauen und Männer an, dass Frauen eher dazu neigen, bei finanziellen Entscheidungen unselbstständig zu sein. Vergleicht man die Investitionsbereitschaft in den europäischen Ländern, sind Frauen in Österreich zwar anlagefreudiger, sie wählen aber häufig Produkte mit geringerem Risiko, besonders Sparkonten sind beliebt. Vor allem bei Investmentprodukten wie Investmentfonds, Anleihen und Aktien sind Frauen wesentlich zurückhaltender als Männer. 

Marion Morales Albiñana-Rosner: „Mit Sparen allein kann der Wert des Ersparten nicht langfristig erhalten werden. Trotz höherer Zinsen hat das durchschnittliche Geldvermögen der Haushalte in Österreich in den letzten zehn Jahren in erster Linie wegen der hohen Inflation der letzten beiden Jahre einen realen Verlust von fast 150 Milliarden Euro erlitten. In den letzten beiden Jahren war es auch mit Wertpapierinvestitionen und der hohen Inflation aufgrund der Marktentwicklung schwierig, einen positiven realen Ertrag zu erwirtschaften. Aber Haushalte, die in den letzten zehn Jahren in Wertpapiere investierten, konnten den realen Wert ihres Vermögens trotz des Inflationsschocks fast erhalten. Im Gegensatz dazu verlor Vermögen, das in Spareinlagen angelegt wurde, durch die Inflation etwa ein Drittel seines realen Wertes.“

Erstklassige Beratung für die passende Vorsorge
Der Befund ist also klar: Die Kombination aus Gender Pay Gap, Teilzeitarbeit und einem Mangel an
Finanzbildung kann sich negativ auf die finanzielle Situation von Frauen auswirken: ohne eine kluge finanzielle
Vorausplanung besteht die Gefahr, dass sich Frauen mit einer erheblichen Pensionslücke konfrontiert sehen.

Die UniCredit Bank Austria möchte Frauen darin bestärken, sich mit wichtigen Finanzthemen stärker auseinanderzusetzen. Im Rahmen einer hochqualifizierten Beratung können individuell passende Vorsorge – und Vermögensaufbaulösungen gefunden werden. 

„Girls go Finance“: Workshops rund um das Thema Finanzen
„Je früher mit der Finanzbildung begonnen wird, desto eher können die Weichen für ein finanziell unabhängiges Leben gestellt werden: deshalb veranstalten wir am 17. Juni 2024 in Kooperation mit Teach for Austria bereits zum zweiten Mal den „Girls go Finance“-Tag speziell für Schülerinnen aus sozioökonomisch benachteiligten Schichten“, betont Marion Morales Albiñana-Rosner. 

Im Rahmen von Workshops werden unterschiedliche Themen rund um Finanzen behandelt, wie finanzielle Unabhängigkeit, Gender Pay Gap, Frauen im Umgang mit Finanzen & Investitionen, wie ein Konto funktioniert, was ein Wechselkurs ist, wie erkenne ich Phishing Mails oder was ist der Unterschied zwischen Brutto und Netto.

Rückfragen:
UniCredit Bank Austria Media Relations
Matthias Raftl, Tel. +43 (0) 50505 – 52809
E-Mail: matthias.raftl@unicreditgroup.at