Interview mit Veronika Loder-Taucher
„Gewinner des Bank Austria Sozialpreises Steiermark 2024“: Wie hört sich das an? Was war Ihre erste Reaktion?
Wir sind begeistert, dass das wichtige Projekt "Kleine Kinder bärenstark" so viel Anerkennung erhalten hat!
Wie haben Sie selbst die letzten Wochen und Tage des Votings erlebt?
Uns war bewusst, dass wir auf starke Konkurrenz mit ebenfalls herausragenden Projekten treffen würden. Daher haben wir bereits von Anfang an mit Spannung auf die Entscheidung für den ersten Platz hingefiebert.
Beschreiben Sie bitte noch einmal kurz, was Ihr Projekt ausmacht?
Die im Familienhaus lebenden Kinder benötigen meist für eine gesunde Entwicklung zusätzliche Unterstützungsangebote und ihr Eltern Inputs zur Förderung ihrer Kleinen. Vieles davon wird von den Mitarbeiterinnen abgedeckt. Durch den zusätzlichen Einsatz einer Frühförder*in können die Ressourcen der Kinder und deren Mütter bestmöglich gestärkt werden und wichtige Grundlagen für ihr späteres Leben gegeben werden. Frühförderung umfasst sowohl psychologische und pädagogische, als auch medizinische Aspekte. In gezielten Einheiten arbeitet die Frühförder*in mit Eltern und Kindern. Zusätzlich werden die Mitarbeiter*innen des Familienhaus befähigt, Aspekte der Frühförderung in die pädagogische Arbeit einfließen lassen zu können.
Wie werden Sie das Preisgeld von 6.000 Euro konkret für Ihr Projekt einsetzen?
Dank des Preisgeldes können wir die Förderung der Entwicklung unserer kleinen Bewohner*innen weiter ausbauen. Besonders für Kinder in den ersten Lebensjahren lässt sich so viel erreichen. Das Geld wird in zusätzliche Fördermaterialien und -angebote fließen, um gezielt zu unterstützen.
Warum ist es aus Ihrer Sicht notwendig, Projekte ins Leben zu rufen, die einen Nutzen für Kinder/Jugendliche/Frauen/die Gesellschaft/ Integration und Migration stiften?
Durch Projekte für diese Zielgruppen ist es möglich auf bestimmte Thematiken, die in der Gesellschaft oft nicht wahrgenommen werden, aufmerksam zu machen. Dadurch können wir ein Bewusstsein für bestimmte Themen schaffen.
Fotocredits: © Caritas der Diözese Graz Seckau, Familienhaus St. Christoph
Das Projekt
Eingereicht von: Caritas Steiermark
Projektstart: 01.04.2023
Kategorie: Kinder/Jugendliche
Social-Media: https://www.caritas-steiermark.at
Das Familienhaus St. Christoph ist eine vollzeitbetreute, sozialpädagogische Einrichtung. Hier werden minderjährige und volljährige Mütter und Väter unterstützt und begleitet, damit sie ihren späteren Alltag mit ihren Kindern (Beziehung, Wohnung, Arbeit, Erziehung etc.) selbstständig meistern können.
Im Mittelpunkt der Betreuung steht das Wohl der Babys und Kleinkinder. Damit sich diese bestmöglich entwickeln können, ist die Zusammenarbeit mit Frühförder:innen und Steep-Berater:innen sehr wertvoll. Die Bindung zwischen Müttern, Vätern und Kindern wird gefördert. Eltern lernen, die Bedürfnisse ihrer Kinder besser zu erkennen, auf diese einzugehen und ihre Kinder zu fördern.
Durch die Zusammenarbeit mit Frühförder:innen und Steep-Berater:innen werden die Eltern und Kindern gefördert und auch die Mitarbeiter:innen dazu befähigt, Anteile der Förderung in die tägliche Arbeit einfließen zu lassen. Sowohl die gestärkte Bindung als auch die Förderung der Kleinen macht diese bärenstark für ihre Zukunft.
Hochbelasteten Familien soll durch die Förderung die Chance auf ein Leben mit ihrem Kind gegeben werden. Eltern werden dabei unterstützt, einfühlsames Verhalten zu trainieren und zu festigen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei das Reflektieren der Eltern-Kind-Interaktionen durch Videoaufnahmen. Das Ziel ist, die Eltern in der Zeit im Familienhaus so zu stärken, dass ihre Kinder auch durch deren Hilfe bärenstark in die Zukunft gehen können.