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Golli Marboe

Interview mit Golli Marboe

„Gewinner des Bank Austria Sozialpreises Wien 2024“: Wie hört sich das an? Was war Ihre erste Reaktion?

Die "mental health days" gehen gerade ins dritte Jahr. Immer mehr Schulen melden sich bei uns und möchten auch in ihrem Haus die "mental health days" veranstalten. Mit dem Preisgeld des Bank Austria Sozialpreis können wir weiter wachsen und nun in weiteren Schulen "mental health days" möglich machen. Vielen Dank für diese großartige Wertschätzung, die dann umgehend Früchte trägt.

Wie haben Sie selbst die letzten Wochen und Tage des Votings erlebt?

Die Ferien sind für das Team der "mental health days" die Zeit der Vorbereitung. Denn im kommenden Schuljahr sollen mindestens 100.000 Lehrlinge und Schülerinnen, deren Pädagoginnen und deren Erziehungsberechtigte in acht Bundesländern eigene Module zu Fragen des psychischen Wohlbefindens erleben. Dafür braucht es das Engagement von Moderatorinnen, Fachexpertinnen, Graphic Protokoll Künstlerinnen, technischen Assistentinnen und ein gehöriges Mass an Organisationsfreude für tausende Workshops, die es zu gestalten gilt. Die zahlreichen abgegebenen Stimmen beim Bank Austria Sozialpreis geben uns dafür natürlich einen weiteren Motivationsschub.

Beschreiben Sie bitte noch einmal kurz, was Ihr Projekt ausmacht?

Die Mental Health Days bieten Schulen eine ganzheitliche und kreative Herangehensweise, um das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu stärken. Unsere Workshops behandeln Themen wie Mobbing, Essstörungen, Ängste, Depression, Sucht bis hin zur Suizidalität. Wir setzen künstlerische Mittel wie das Graphic Protocol ein, um die Inhalte der Workshops visuell zu dokumentieren. Es gibt drei große Ziele: die Sichtbarkeit des Themas zu erhöhen; über Gefühle sprechen zu lernen, und die zahlreichen existierenden Hilfseinrichtungen bekannter zu machen.

Wie werden Sie das Preisgeld von 6.000 Euro konkret für Ihr Projekt einsetzen?

Das Preisgeld wird in die weitere Umsetzung und Ausweitung der Mental Health Days investiert. Mit diesen Mitteln können wir zusätzliche Schulen erreichen, besonders in ländlichen und benachteiligten Regionen. Außerdem möchten wir die Qualität unserer Workshops weiterentwickeln, indem wir verstärkt auf innovative und kreative Methoden setzen, wie die Einbindung von möglichst alle Sinne ansprechenden Elementen in die psychische Gesundheitsbildung.

Warum ist es aus Ihrer Sicht notwendig, Projekte ins Leben zu rufen, die einen Nutzen für Kinder/Jugendliche/Frauen/die Gesellschaft/ Integration und Migration stiften?

Psychische Gesundheit ist die Basis für ein erfülltes und gesundes Leben, doch gerade bei Kindern und Jugendlichen wird sie oft vernachlässigt. Projekte wie die Mental Health Days sind wichtig, um frühzeitig Prävention zu betreiben und jungen Menschen das Rüstzeug für ein gesundes Leben zu geben. Darüber hinaus möchten wir zur Enttabuisierung des Themas und zur Entstigmatisierung Betroffener beitragen, indem wir Fragen zur psychischen Gesundheit in einen selbstverständlichen, alltäglichen und öffentlichen Diskurs bringen.

Fotocredits: © Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien


Das Projekt

Eingereicht von: Golli Marboe
Projektstart: 02.10.2023
Kategorie: Kinder/Jugendliche
Social-Media: https://www.mentalhealthdays.eu/


Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie physische Gesundheit!

Die mental health Days binden die ganze Schulgemeinschaft ein: Schüler:innen & Lehrlinge, Pädagog:innen und Erziehungsberechtigte. 
Dementsprechend können sie nur in Schulen stattfinden, in denen sämtliche Jahrgänge der Kinder und Jugendlichen, sowie in separaten Veranstaltungen auch die Erziehungsberechtigten und Pädagog:innen angesprochen werden.

Für die Schüler:innen und Lehrlinge findet für alle Klassen eines Jahrgangs ein gemeinsamer Workshop in der Länge einer Schulstunde statt.
Für Lehrerinnen und Lehrer findet nachmittags eine eigens gestaltete Veranstaltung statt.
Für Erziehungsberechtigte findet abends eine eigens gestaltete Veranstaltung statt.

Jede:r Schüler:in und jeder Lehrling lernt in einem 50-minütigen Modul 
wichtige Aspekte über psychische Gesundheit. 

Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz im Setting Schule zu stärken. 

Denn Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie physische Gesundheit und sollte man Probleme haben, kann man sich Hilfe holen. 

Ein:e Moderator:in und ein:e Psycholog:in oder eine Psychotherapeut:in in Doppelconference führen durch die Stunde.

Bei den Pädagog:innen werden die Themen Abgrenzung, Empathie und Selfcare fokussiert.

Bei den Erziehungsberechtigen geht es vor allem um Leistungsdruck und konkrete Angebote, um sich als Elternteil Unterstützung zu holen. 

Alle Jugendlichen und Erwachsenen erhalten einen Flyer, wo die wichtigsten Hilfsangebote ihres Bundeslands mit Adressen vermerkt sind. Zudem sind auf der Website zahlreiche Angebote mit allen wichtigen Infos verlinkt.

Mentale Gesundheit ist der Schlüssel zu einem Lächeln.