Fragen & Antworten
Ein Investmentfonds bündelt das gemeinsame Vermögen von vielen, zumeist mehreren tausend Anleger:innen. Jede:r Anleger:in erwirbt dabei einen seinem:ihrem investierten Betrag entsprechenden Anteil am Gesamtvermögen. Die Verwaltung des Gesamtvermögens des Fonds erfolgt im Rahmen einer Kapitalanlagegesellschaft durch ein professionelles Fondsmanagement, das die Veranlagung an den Finanzmärkten entsprechend dem Anlageziel des Fonds vornimmt.
Das Fondsmanagement setzt sich dabei laufend mit Markt- und Börsenentwicklungen auseinander und nimmt regelmäßig entsprechend den Marktentwicklungen Umschichtungen im Fonds vor. Jeder Investmentfonds hat klar definierte Anlageziele, an die sich das Fondsmanagement halten muss und die im Verkaufsprospekt bzw. den rechtlichen Dokumenten und dem Kundeninformationsdokument (KID) des Fonds festgehalten sind.
Die Laufzeit von Investmentfonds ist grundsätzlich zeitlich unbegrenzt.
Fonds unterscheiden sich im Detail erheblich nach Art der Anlage- und Finanzprodukte, in die sie laut ihren Fondsbestimmungen investieren können. Im Wesentlichen gibt es die folgenden Arten von Investmentfonds:
- Aktienfonds investieren ihr Anlagevermögen zum Großteil in Aktien. Die Aktien können dabei aus aller Welt kommen oder nur aus einem Land oder aus einem Index oder einer bestimmten Branche, je nachdem, welches Ziel der Aktienfonds verfolgt.
- Anleihenfonds (auch als Rentenfonds bekannt) investieren vorwiegend in variable oder festverzinsliche Anleihen (Schuldverschreibungen). Diese unterscheiden sich unter anderem darin wer sie begibt (Staats-, Organisations- oder Unternehmensanleihen), in welchem Land sie begeben wurden (Industrienationen oder Schwellenländer) und welches Rating sie haben (Anleihen hoher oder niedriger Bonität).
- Mischfonds (auch Gemischte Fonds genannt) veranlagen, wie der Name schon sagt, in eine Mischung aus Aktien und Anleihen. Das Fondsmanagement hat die Möglichkeit, die Aktien- bzw. Anleihenquote innerhalb definierter Bandbreiten der aktuellen Marktlage anzupassen.
- Geldmarktfonds veranlagen ausschließlich in Geldmarktanlagen wie Tages- und Termingelder oder Anleihen mit kurzer Restlaufzeit.
- Dachfonds sind Investmentfonds, die ihr Anlagevermögen weiter in andere Arten von Investmentfonds investieren. So besteht zum Beispiel ein Aktien-Dachfonds aus verschiedenen Aktienfonds, dadurch erreichen Dachfonds eine relativ breite Risikostreuung.
- Immobilienfonds investieren in Grundstücke, Gewerbe- und Wohnimmobilien. Die Erträge von Immobilienfonds setzen sich aus Mieteinnahmen und Einkünften aus dem Handel mit den Objekten im Fondsbesitz zusammen.
- Sonstige Fonds: Zu den sonstigen Fonds zählen u.a. Absolute Return Fonds. Absolute Return Fonds streben unabhängig vom Trend der Anleihe- und Aktienmärkte ein absolutes Ertragsziel, wie z.B. einen bestimmten %-Satz, an.
Anleihen sind auch unter den Bezeichnungen Obligationen oder Schuldverschreibungen (engl.: bonds) bekannt. Der:die Käufer:in einer Anleihe leiht dem Emittenten Geld in der Höhe des Nennwerts des Wertpapiers. Der:die Anleger:in erwirbt damit das Recht auf Rückzahlung des investierten Betrages zu einem festgelegten Zeitpunkt, zuzüglich einer festen oder variablen Verzinsung. Dabei trägt er jedoch das Risiko eines Zahlungsausfall auf Seiten des Emittenten. Abhängig davon, wer den Schuldschein ausgibt, sind dafür die Begriffe Staatsanleihe („Government bond“) oder Unternehmensanleihe („Corporate bond“) geläufig.
Strukturierte Produkte sind rechtlich gesehen Schuldverschreibungen (Anleihen), deren Wertentwicklung jedoch an einen oder mehrere sogenannte Basiswerte gekoppelt ist. Basiswerte können etwa ausgewählte Aktien, Indizes, Anleihen, Währungen oder Rohstoffe sein. Die Wertentwicklung des strukturierten Produkts hängt immer wesentlich von den ihm zugrundeliegenden Basiswerten ab.
Strukturierte Produkten ermöglichen ihren Emittenten, meist Banken, eine individuelle Zusammenstellung von verschiedenen Anlageformen und können so den Zielen und Interessen der Anleger:innen angepasst werden. Für unterschiedliche Markterwartungen, Risikoeinstellungen und damit verbundene Ertragsziele gibt es entsprechende strukturierte Produkte.
Bei Finanzprodukten mit Mindestrückzahlung verpflichtet sich der Emittent dem:der Anleger:in gegenüber, dass er:sie zu einem bestimmten Zeitpunkt, meist zum Laufzeitende, zumindest einen vorher festgelegten Prozentsatz (meist zwischen 90% und 99,9%) des in das Wertpapier investierten Kapitals zurückerhält.
Die Ausgabe von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Zertifikaten und Optionsscheinen wird „Emission” genannt. Beim Emittenten handelt es sich entsprechend um die Institution, welche das Wertpapier ausgibt. Bei Aktien sind das Unternehmen, bei Staatsanleihen der Staat, bei strukturierten Anleihen, Anlagezertifikaten und Hebelprodukten sind es in der Regel Banken.
Bei Finanzprodukten mit Kapitalsicherheit verpflichtet sich der Emittent dem:der Anleger:in gegenüber zur Rückzahlung von 100% des investierten Kapitals zum Laufzeitende.
Bei Anleihen gibt es das Risiko, dass der Anleihenbegeber seiner Zins- und Rückzahlungsverpflichtung nicht nachkommen kann. Man spricht dann von Emittentenrisiko. In diesem Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich.
Links & Hinweise
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