Die Kunst der Jahrhunderte: Die geschichtsträchtigen Fresken im Bank Austria Salon

Der Blick nach oben lohnt sich. Besonders im Bank Austria Salon. Dort kann man einzigartige Fresken bewundern. Hunderte Jahre alt und nun frisch restauriert.
 

Wappenspruch-Medaillon im Bank Austria Salon

Einzigartige Stuckdecke

Die Stuckdecke, die mit großer Sicherheit Alberto Camesina, einem Graubündner Stuckateur, Stuckplastiker und Marmorierer um 1713 zugeschrieben wird, zeigt zwei Deckenbilder von Hans Georg Greiner, die von Wappenspruch-Medaillons umrahmt sind. Eines der Fresken stellt Salomons Urteil, das andere eine Allegorie der Gerechtigkeit dar. Verbunden werden diese durch den Reichsadler in der Deckenmitte.

Über 300 Jahre alt ist sie und immer noch so imposant wie früher. Vor Kurzem wurden sie restauriert und strahlen nun wieder in besonderem Glanz. 

Decke im Bank Austria Salon

Restaurierung

Klaus Wedenig ist Experte für die Konservierung und Restaurierung von historischen Denkmälern und Wandmalereien. Er erklärt, wie er im Fall des Bank Austria Salons bei der Restaurierung vorgegangen ist: „Am Beginn steht immer die Analyse. Was für eine Malerei habe ich vor mir? Was für einen Untergrund? Und was für Schäden? Dann wird ein Gerüst aufgebaut, wir untersuchen alles und fotografieren. Ist nicht mit freiem Auge ersichtlich, um welchen Farbauftrag es sich handelt, entnehmen wir kleine Proben, die dann im Labor untersucht werden. Vieles erkennt man aber auch sofort. Ein Fresko zum Beispiel ist ein Bild, das auf den noch feuchten Putz gemalt wurde. Es ist leichter zu restaurieren, weil die Farbe in den Putz eindringt. Ölfarben hingegen können abblättern und sind weniger lang haltbar.“

Im Falle der Fresken im Bank Austria Salon war die Arbeit zum Glück nicht ganz so aufwändig: „Eigentlich waren nur Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.“ Vor allem Risse wurden repariert, um einen Sturz der Kunstwerke von der Decke zu vermeiden. 

Bank Austria Salon

Retuschen

Auch Retuschen wurden gemacht: „Auf vielen Bildern sind Stellen abgeblättert, da scheint eine weiße Fläche durch. Um diese zu schließen, werden ganz kleine Striche gemacht, das ist eine Technik aus Italien. Die Fläche wird also nicht vollständig ausgemalt. Aus der Entfernung sieht man das gar nicht, nur aus der Nähe.“ Diese Technik wird eingesetzt, um die Originalität des Kunstwerks nicht zu verändern.
Wedenig dazu: „Sonst würde man das Kunstwerk ja verändern, es wäre nicht mehr ersichtlich, was neu gemacht wurde. Für Expert:innen ist das wichtig. Früher hat man viel übermalt, Kunstwerke, die öfter restauriert wurden, haben sich dadurch immens verändert. Für uns ist es heute mühsam, das wieder zu entfernen, chemisch oder mit Lösungsmitteln.“

Nun können die Werke wieder in ursprünglichem Glanz im Bank Austria Salon bewundert werden.