Alten Leuten das Geld aus der Tasche zu locken: Darauf haben sich organisierte Banden spezialisiert. Die Methode ist unter dem Namen Enkeltrick, Kautionstrick, Neffentrick oder Nichtentrick bekannt und läuft immer gleich ab.
Dieser Film wurde vom Bundeskriminalamt zur Bekämpfung des Neffentricks gestaltet! Eigentlich war der Film nur für Bankangestellte gedacht, wurde aber aufgrund der positiven Reaktionen jetzt auch öffentlich zur Verfügung gestellt.
So gehen die Betrüger:innen vor
Aus dem Telefonbuch werden Menschen, häufig Frauen mit alt klingenden Namen, ausgewählt.
Der:Die Anrufer:in meldet sich ohne Namensnennung und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden des:der Betroffenen. Fragt der:die Betroffene nach, wer am anderen Ende der Leitung sei, wird vorwurfsvoll die Gegenfrage gestellt, ob man ihn denn nicht erkenne. Im weiteren Verlauf des Gespräches schildert der:die Täter:in beispielsweise eine finanzielle Notlage wie den Kauf einer Wohnung, für den man kurzfristig Geld benötige. Dann bittet er darum, kurzfristig Geld ausleihen zu können. Der:Die Betrüger:in holt das Geld allerdings nicht selbst ab, sondern gibt vor, eine:n Freund:in zu schicken.
Warum funktioniert der Enkel- oder Neffentrick?
Sehr einsame Menschen sind in der Regel über die nette, persönliche Ansprache überaus erfreut und gehen von vornherein davon aus, dass es sich beim Anrufer um einen Verwandten oder gute:n Bekannt:in handelt. Alte Leute haben teilweise ein schlechteres Gedächtnis. Bei der Frage „Weißt Du nicht, wer ich bin?“ wollen sie beweisen, dass ihr Gedächtnis gut ist.
Wie funktioniert der Enkel- oder Neffentrick?
Die Banden arbeiten hochprofessionell und arbeitsteilig. Eine Person ruft an, eine weitere holt das Geld ab. Das kann innerhalb einer Stunde passieren! Die Summen, die erbeutet werden, sind teilweise relativ hoch. Oft werden alte Leute mehrmals zur Geldübergabe gedrängt, bis die Betrüger:innen alle Geldmittel erhalten haben.
Wie funktioniert der Kautionstrick?
Kriminelle kontaktieren per Telefon vorwiegend betagte Personen und behaupten, ein:e Verwandte:r (Sohn/Tochter) habe einen Unfall gehabt und es müsse eine Kaution hinterlegt werden - sonst werde der Verwandte in Haft genommen.
So schützen Sie sich
- Brechen Sie Telefonate, bei denen von Ihnen Geld gefordert werden, sofort ab.
- Rufen Sie den Verwandten zurück, welcher mit Ihnen gerade gesprochen hat und überprüfen Sie, ob er tatsächlich angerufen hat.
- Verwenden Sie dabei jene Telefonnummer, welche von Ihrem:Ihrer Verwandten sonst auch verwendet wird.
- Informieren Sie andere Freund:innen, Verwandte oder Nachbar:innen, bevor das Geld übergeben wird.
- Bestehen Sie unbedingt auf ein persönliches Treffen. Es reicht nicht, wenn ein:e "Freund:in" das Geld holt.
- Falls Sie Opfer eines Betrugs wurden: Erstatten Sie sofort Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.
